Umgang mit Geld: Früh übt sich

Online-Shopping, Games, Handy: Die finanziellen Verlockungen für Kinder und Jugendliche lauern im Digitalzeitalter überall.

Warum ist Sparen heute schwieriger geworden?

Im vordigitalen Zeitalter war die Finanzwelt übersichtlicher: Vom ersten Franken Sackgeld in der Primarschule über das Sparschwein bis zum ersten Ferienjob stieg die finanzielle Verantwortung kontinuierlich.

Heute bleibt Sparen oft auf der Strecke, weil Games, Smartphones und Online-Shopping schon in jungen Jahren dazugehören. Das überfordert viele: Bereits zwei von zehn Jugendlichen haben Schulden. Auch wenn die meisten Heranwachsenden ihr Geld verantwortungsvoll ausgeben, wünschen sie sich mehr Finanzkompetenzen. Darum fängt man am besten früh an.

Wie lernen Kinder den Umgang mit Geld?

  • Über Geld sprechen: Für Kinder ist Geld eine abstrakte Sache, besonders wenn es immer öfters digital ausgegeben wird. Darum ist es umso wichtiger, bereits in frühen Jahren zu sensibilisieren. Es hilft, wenn Sie im Alltag offen über den Umgang mit Geld, Konsum und Wünschen sprechen.
  • Kosten transparent machen: Wie viel kostet der Eintritt ins Hallenbad? Das Brot beim Beck oder das Abo in der Bibliothek? Beteiligen Sie Kinder an Ihren Budget-Berechnungen.
  • Wie viel Sackgeld und wofür genau? Bei der Einführung von Sackgeld ist es sinnvoll, mit kleinen Beiträgen zu starten. Wichtiger als der absolute Betrag ist zu Beginn, dass die Kinder das Prinzip Sackgeld verstehen und ein Gefühl für das erste eigene Geld entwickeln. Später kann das Sackeld erhöht werden. Hat der Nachwuchs bereits ein eigenes Konto, wie zum Beispiel ein Jugendkonto, empfiehlt sich eine Überweisung auf das Konto der Jugendlichen. Dies bezweckt, dass der oder die Jugendliche im gleichen Zuge mit der Führung eines Bankkontos vertraut wird.
  • In der folgenden Übersicht finden Sie Richtwerte von Budgetberatung Schweiz: Richtwerte für das Sackgeld.  
  • Ausgeben oder Sparen? Überlassen Sie die Entscheidung dem Kind. Aber diskutieren Sie gemeinsam, wofür der Fünfliber ausgegeben werden darf.

Wie engagiert sich die LUKB?

Die Kantonalbanken nehmen ihren gesellschaftlichen Auftrag wahr. So bietet die LUKB verschiedene Hilfen an, um die Kompetenzen im Umgang mit Geld zu stärken.

  • Für Kinder von 4 bis 11 Jahren gibt’s den LUKI-Sparcours. Das Ziel: auf ein Geschenk hin sparen zu lernen. Einfach das Wunsch-Geschenk aussuchen und das Kässeli füttern, bis das Sparziel erreicht ist. Dazu sind nur ein Sparkonto blu und eine eigene LUKI-Karte zum Einzahlen nötig.
  • Budgetberatungen: Die LUKB führt in Schulen (3. Oberstufenklassen sowie Brückenangebote im Kanton Luzern) Budgetberatungen, abgestimmt auf den Lehrplan 21, durch. Mit den Budgetberatungen sollen Schülerinnen und Schüler einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld entwickeln.
  • MoneyHaxx Days: Der Verein MoneyHaxx engagiert sich durch die MoneyHaxx Days für die finanzielle Bildung junger Menschen ab etwa 18 Jahren. Durch praktische Tipps und Tricks wird der Umgang mit dem eigenen Geld vermittelt. Wichtige Themen wie Sparkonten, Fondssparen und die 3. Säule werden mittels Lernvideos und Events behandelt. In kurzgefassten Workshops in verschiedenen Geschäftsstellen der Kantonalbanken wird das Wissen in der Sprache der Zielgruppe vermittelt. Weitere Informationen: moneyhaxx.ch 
  • Finanzkompetenz: Die LUKB engagiert sich gemeinsam mit 23 anderen Kantonalbanken für die Förderung der Finanzkompetenz junger Menschen. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Financemission-Seite

Welche Hilfe brauchen Jugendliche?

  • Jugendlohn: Teenager übernehmen Verantwortung für ihre Ausgaben und erhalten Routine im Einteilen von Geld. Das geht so: Eltern zahlen ihnen einen fixen monatlichen Betrag und regeln gemeinsam mit den Jugendlichen, was sie davon bezahlen. Auch wenn’s mal nicht reicht für eine Anschaffung, ist das eine wichtige Erfahrung.
  • Hand bieten: Obwohl Jugendliche im Umgang mit Geld möglichst selbständig werden sollen, können Eltern beraten und unterstützen, wenn dies gefragt ist.
  • Budget-Apps helfen – etwa vom K-Tipp, der Budgetberatung oder der Caritas. Jugendliche behalten damit die Kontrolle über Einnahmen und Ausgaben.
  • Angebot der Pro Juventute: Für Eltern von Kindern ab etwa 10 Jahren bietet Pro Juventute die Veranstaltungen «Umgang mit Geld und Konsum» an. Ein Schwerpunkt ist der Jugendlohn und es gibt weitere Tipps und Werkzeuge, um die Finanzkompetenz ihrer Kinder zu fördern. Die LUKB ermöglicht, dass die Veranstaltung kostenlos angeboten werden kann.
  • Game «FinanceMission World»: Jugendlichen ab 12 Jahren steht das digitale Lernspiel «FinanceMission World» zur Verfügung. Sie bewegen sich durch eine fiktive Stadt und üben so den Umgang mit Geld spielerisch. Das Lehrmittel richtet sich an die Sekundarstufe I und wird vom Verband Schweizer Kantonalbanken unterstützt.

Was bietet die LUKB den Jugendlichen?

  • Jugendkonto: Ab 12 Jahren steht Jugendlichen das Privatkonto blu zur Verfügung. In diesem Alter können sie in der Regel eigenverantwortlich mit ihrem Geld umgehen. Unter anderem sind Kontoführung, Visa Debitkarte sowie Bargeldbezüge in der Schweiz kostenlos.
  • Eigene Karte: Mit dem Privatkonto blu erhalten Jugendliche ab 12 Jahren ihre eigene Visa Debit Stu: Sie können damit bargeldlos bezahlen und Bargeld am Automaten beziehen. Dies jedoch nur solange Geld auf dem Konto ist; ein Überziehen und Abrutschen ins Minus ist nicht möglich. Die monatliche Limite und andere Funktionen wie E-Commerce oder kontaktloses Bezahlen können flexibel angepasst werden.
  • Mit der Visa Debit Stu erhalten Jugendliche Zugang zum Stu-Universum: Sie profitieren von Wettbewerben, Specials und hunderten Rabattmöglichkeiten in der ganzen Schweiz.
  • Kostenkontrolle: Bei der LUKB bestehen Einschränkungen bezüglich Produkteröffnungen und Alter. Jugendliche können also ohne Einverständnis der Eltern nicht in jedem Alter jedes Produkt eröffnen. Zudem können Eltern eine Vollmacht auf das Konto des Kindes erhalten und so im eigenen E-Banking die Bezüge mit der Stu einsehen. Die LUKB gibt ohne Einverständnis der Eltern auch keine Kreditkarten an Minderjährige ab.
  • Benachrichtigungen erhalten: Sowohl im E-Banking wie auch in der E-Banking-App können Eltern oder Jugendliche via Pushmeldung oder SMS über diverse Aktivitäten informiert werden. Beispielsweise, wenn das Guthaben auf dem Konto auszugehen droht. 

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