Welchen Einfluss hat die Zinsentwicklung auf Anlagen? Die Expertinnen und Experten der LUKB geben Einschätzungen zu den verschiedenen Anlageklassen.
Wenn das Wirtschaftswachstum langsamer wird und die Inflation sinkt, senken Zentralbanken oft die Zinsen, um die Wirtschaft zu beleben. Dies hat verschiedene Folgen für Geldanlagen:
Niedrigere Zinsen machen Sparbücher weniger attraktiv. Ausserdem kann das Geld an Wert verlieren, wenn die Inflation höher ist als die Zinsen. Es ist daher sinnvoll, das Portfolio anzupassen und nicht zu viel Bargeld zu halten.
Obligationen (auch Anleihen genannt) werden wertvoller, wenn die Zinsen fallen, da bestehende Obligationen mit höheren Zinsen attraktiver werden. Es kann ratsam sein, Gewinne mitzunehmen, aber neue Anleihen sind weniger rentabel.
Sinkende Zinsen wirken oft positiv auf Aktien. Sie fördern das Wirtschaftswachstum und senken die Finanzierungskosten der Unternehmen. Aktien mit Dividenden werden im Vergleich zu Anleihen attraktiver.
Immobilien profitieren von niedrigeren Zinsen, da günstigere Kredite die Nachfrage steigern. Auch Gold wird attraktiver, weil die Opportunitätskosten sinken und damit das Edelmetall unterstützen.
Die Weltwirtschaft wächst moderat. Positive Impulse gehen vielerorts vor allem vom Dienstleistungssektor und dem Konsum aus, während die Industrie und die Investitionen noch bremsen. Allerdings nimmt die globale Nachfrage allmählich zu. Daher erwarten wir, dass die Industrie und die Unternehmensinvestitionen künftig wieder positiv zum Wirtschaftswachstum beitragen werden. Stützend wirkt auch, dass die Zentralbanken ihre Leitzinsen – wenn auch behutsam – senken.
Moderates Wachstum und die laufenden Zinssenkungen stützen. Erhöhte Bewertungen begrenzen aber vorerst das Aufwärtspotenzial. Wir raten zu einem moderaten Übergewicht und bevorzugen Aktien aus der Schweiz, Grossbritannien, Japan und den Schwellenländern sowie den Sektoren Roh- und Grundstoffe, Finanzen und Versorger.
Staatsanleihen im USD und EUR sind interessanter als der Schweizer Markt mit seinen tiefen Renditen. Längere Laufzeiten werden im Ausland wieder attraktiver. Schwellenländeranleihen bleiben eine attraktive Alternative.
Wir sehen Potenzial beim Gold. Gleichzeitig lasten Konjunkturunsicherheiten auf den Preisen der Basismetalle. Der Ölpreis ist auf aktuellem Niveau gut unterstützt.
Schweizer Immobilienfonds profitierten von höheren Mieterträgen, sind weiterhin attraktiv und in unseren Portfolios übergewichtet. Wir bevorzugen gemischte Schweizer Immobilienfonds. Globale Immobilienaktien dürften in den kommenden Monaten den Rückenwind von sinkenden Zinsen beibehalten.
Wir bieten Lösungen an, die für verschiedene Wirtschafts- und Finanzmarktumfelder optimiert wurden und damit über die standardmässige Diversifikation hinausgehen.