Umstellung auf EBICS 3.0

Die Vorteile von EBICS 3.0 im Vergleich zu 2.5 umfassen:

• Einheitliche EBICS-Version:
  EBICS 3.0 führt verschiedene länderspezifische Versionen in einem gemeinsamen Standard zusammen, erleichtert somit den grenzüberschreitenden Einsatz und fördert die Interoperabilität.
• Business Transaction Formats (BTF):
  Die Identifizierung von Geschäftsvorfällen durch BTF ersetzt die bisherigen Auftragsarten. Dies bietet mehr Flexibilität und Steuerungsmöglichkeiten bei der Kennzeichnung von Geschäftsvorfällen und den zugehörigen Formaten.
• Erweiterte Auftragsinformationen:
  EBICS 3.0 ermöglicht die Übermittlung zusätzlicher Auftragsinformationen, wie beispielsweise Dateinamen. Dies verbessert die Kommunikation und Datenübertragung zwischen Kunde und Bank.
• Erhöhte Sicherheitsstandards:
  EBICS 3.0 setzt einheitliche Sicherheitsstandards, wie das X.509-Format für elektronische Schlüssel, eine Mindestschlüssellänge von 2048 Bit und eine Transportverschlüsselung mit TLS 1.2 oder höher. Dies gewährleistet eine noch höhere Sicherheit bei der Datenübertragung.
• Zukunftssicherheit: 
  Die Umstellung auf EBICS 3.0 ermöglicht die Nutzung aktueller Technologien und Standards, was zu einer langfristigen Zukunftssicherheit der EBICS-Implementierung führt.

Diese Verbesserungen und Aktualisierungen in EBICS 3.0 tragen dazu bei, die Effizienz, Flexibilität und Sicherheit der elektronischen Bankkommunikation weiter zu optimieren .

Die Umstellung auf EBICS 3.0 ist eine technische Voraussetzung für die Nutzung des Swiss Payment Standards in der ISO 20022-Version «V2019» (pain.001.001.09, camt.052.001.08, camt.053.001.08, camt.054.001.08), die seit November 2022 mit einer vierjährigen Übergangsfrist in der Schweiz eingeführt wurde. Wir empfehlen Softwareherstellern und Kunden, die Umstellung zeitnah zu planen und umzusetzen, um gut auf den Wechsel der ISO-Versionen vorbereitet zu sein.

Zur Ermittlung Ihrer EBICS-Version können Sie sich an Ihren Softwareanbieter wenden. Das Kennzeichen H004 identifiziert die Version 2.5, und H003 steht für die Version 2.4.

Ab November 2026 muss die Umstellung auf EBICS 3.0 und die ISO 20022 Version «2019» erfolgt sein. 

Wir empfehlen Kunden und Softwareherstellern, sich anhand der folgenden Checkliste frühzeitig mit den Anforderungen und Funktionen von EBICS 3.0 vertraut zu machen und die Umstellung auf die neue Version aktiv zu planen und umzusetzen.

Für Kunden:

1. Kontakt mit Softwareanbieter:
   Sprechen Sie frühzeitig mit Ihrem Softwareanbieter über die Umstellung auf EBICS 3.0. Erkundigen Sie sich, ob Ihre aktuelle Softwareversion EBICS 3.0 unterstützt und welche Schritte erforderlich sind. Allenfalls benötigt es einen Software Upgrade.
2. Informieren Sie Ihre IT-Abteilung:
   Geben Sie Ihrer IT-Abteilung rechtzeitig Bescheid und informieren Sie diese über die geplanten Änderungen. Stellen Sie sicher, dass Ihre IT-Experten mit den Anforderungen und dem Zeitplan vertraut sind.
3. Konfiguration der neuen Business Transaction Formats (BTF):
   Konfigurieren Sie die neuen BTF gemäss dem Bankparameter-Datenblatt (BPD-Blatt).Diese Identifizierungsmerkmale ersetzen die bisherigen Auftragsarten und dienen zur einheitlichen Kennzeichnung von Geschäftsvorfällen. Möglicherweise kann Ihre Software diese Konfiguration automatisch vornehmen.
4. Überprüfung der Schlüssel:
   Stellen Sie sicher, dass Ihre EBICS User-Schlüssel (A005, E002, X002) eine Mindestlänge von 2048 Bit haben. Aktualisieren Sie bei Bedarf die Schlüssel mittels der Auftragsarten HCS bzw. HCA und PUB. Bei Unsicherheit kontaktieren Sie Ihren Software-Hersteller.
5. Aktualisierung des EBICS-Benutzers:
   Nach erfolgreicher Vorbereitung und Konfiguration können Sie der LUKB anhand der Auftragsart H005 mitteilen, dass Ihre Software resp. Ihr Benutzer in der Lage ist, EBICS 3.0 zu unterstützen. Holen Sie anschliessend die aktuellen Bankschlüssel ab, die nun in Form eines Zertifikats bereitgestellt werden. Die dafür erforderlichen Schritte sind ebenfalls bei Ihrem Software-Hersteller anzufragen.

Die bestehenden, bereits aktiven EBICS Teilnehmerschlüssel können weiterverwendet werden. Die Teilnehmer müssen sich nicht neu initialisieren. Falls laut Ihrem Software-Hersteller dennoch eine erneute Initialisierung erforderlich ist, kontaktieren Sie bitte den Support der LUKB unter der Nummer 0848 822 811.

Wenn die Umstellung abgeschlossen ist, versenden Sie Zahlungsaufträge resp. beziehen Kontoinformationen nicht mehr mit Auftragsarten, sondern nutzen stattdessen die Business Transactions Formats (BTF).

Für Softwarehersteller:

1. Prüfung der EBICS-Spezifikationen der Version 3.0:
   Überprüfen Sie sorgfältig die aktuellen EBICS-Spezifikationen der Version 3.0. Stellen Sie sicher, dass Ihre Software den neuesten Standards und Anforderungen entspricht.
2. Konfiguration der Standard-BTF und spezifischen BTF:
   Konfigurieren Sie nicht nur die Standard-BTF, sondern auch die LUKB-spezifischen Business Transaction Formats (BTF) gemäss unserem Bankparameter-Datenblatt (BPD-Blatt) . Dies ermöglicht eine korrekte Identifizierung von Geschäftsvorfällen.
3. Unterstützung bei der Schlüsselaktualisierung:
   Ermöglichen Sie Ihren Kunden die Aktualisierung ihrer Teilnehmerschlüssel auf mindestens 2048 Bit. Implementieren Sie Funktionen, die eine reibungslose Aktualisierung der Schlüssel in Ihrer Software ermöglichen.
4. Aktivierung von EBICS 3.0 (H005):
   Zeigen Sie Ihren Kunden, wie die neue EBICS-Version aktiviert wird, insbesondere durch die Aktivierung von H005.

Dokumentieren Sie für die Kunden abschliessend alle Änderungen, die in der Benutzeroberfläche oder in den Prozessabläufen Ihrer Software aufgrund der Umstellung auf EBICS 3.0 auftreten.

Die für VEU notwendigen Benutzer müssen nicht auf einmal umgestellt werden. Bei der LUKB können User mit unterschiedlichen EBICS Versionen zusammenarbeiten und Dateien einreichen und signieren.