Nachfolge aus Verkäufersicht

Was Sie für eine erfolgreiche Nachfolgeregelung beachten sollten.

Frühzeitige Planung ist der Schlüssel zum Erfolg

Eine reibungslose Unternehmensnachfolge hängt von entscheidenden Faktoren ab. Frühzeitige Planung sowohl auf betrieblicher als auch privater Ebene, realistische Preisvorstellungen, Finanzierbarkeit und fachkundige Beratung sind die Eckpfeiler einer erfolgreichen Übergabe eines Unternehmens.

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um sich mit der Unternehmensnachfolge zu befassen?

Die Praxis zeigt, dass die Nachfolgeregelung eines Unternehmens in der Regel mehrere Jahre in Anspruch nimmt. Die effektive Firmenübergabe ist dabei nur ein Bestandteil des Nachfolgeprozesses. Je früher sich die Unternehmerin oder der Unternehmer mit der Nachfolgeregelung auseinandersetzen, desto mehr Flexibilität ergibt sich in der Lösungsfindung. Idealerweise startet die Nachfolgeplanung 5 bis 10 Jahre vor der geplanten Übergabe.

Weshalb ist es wichtig, die Nachfolgeplanung bereits so früh anzugehen?

Dank einer frühzeitigen Planung bleibt genügend Handlungsspielraum bei Themen wie Altersvorsorge oder Steueroptimierung. Insbesondere steuerrechtliche Sperrfristen können sich als Stolpersteine erweisen, falls die Nachfolgeplanung zu spät initiiert wird.
Eine sorgfältige Planung gibt der Unternehmerin oder dem Unternehmer zudem genügend Zeit, um sich mit der gewünschten Nachfolgeform, der Evaluation des geeigneten Nachfolgekandidaten sowie der möglichen Transaktions- und Finanzierungsstruktur zu befassen.

Andreas Weisshaupt, Teamleiter Private Banking Entrepreneurs & Executives (E&E)
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Andreas Weisshaupt, Teamleiter Private Banking Entrepreneurs & Executives (E&E)

Welche Nachfolgeformen gibt es?

Die Mehrheit der Schweizer Firmen ist im Familienbesitz. Viele Unternehmer/-innen wünschen sich, dass das Lebenswerk in der Familie weitergeführt wird und es eine familieninterne Nachfolgelösung gibt (FBO = Family-Buy-Out). Die Firmenübergabe innerhalb der Familie spricht für Kontinuität und Sicherheit. Die Nachfolgeform birgt aber auch verschiedene Herausforderungen, weshalb die Firmenübergabe immer öfters an Dritte - zum Beispiel an leitende Mitarbeitende (MBO = Management-Buy-Out) - erfolgt.
Falls sich weder eine familien- noch betriebsinterne Lösung abzeichnet, gilt es den Verkauf an ein externes Führungspersonal (MBI = Management-Buy-In) oder an einen Investor zu prüfen.

Was sind die Vor- und Nachteile?

In der nachfolgenden Tabelle werden die verschiedenen Nachfolgeformen sowie die entsprechenden Vor- und Nachteile umschrieben.

Nachfolgeform Vorteile & Chancen Nachteile & Herausforderungen
Übergabe innerhalb der Familie (FBO)
 
  • Lebenswerk wird innerhalb der Familie weitergeführt
  • Sicherung Wohlstand für eigne Familie
  • Nachfolgerin oder Nachfolger kann schrittweise eingearbeitet werden
  • Wille und Können der Nachfolgerin oder des Nachfolgers
  • Absprachen und Gleichbehandlung (Erbrecht)
  • Rollenverteilung/Regelung Verantwortlichkeiten in der Übergabephase
Übergabe an Mitarbeitende (MBO)
 
  • Keine aufwändige Käufersuche
  • Know-how kann sukzessive übertragen werden
  • Nachfolgerin oder Nachfolger und Fähigkeiten sind bekannt
  • Preisdefinition, Finanzierung
  • Rollenverteilung/Regelung Verantwortlichkeiten in Übergabephase
  • Schlüsselpersonen können abspringen, falls MBO nicht klappt
Verkauf an ein externes Management (MBI)
 
  • Erweiterter Interessentenkreis
  • Neue unternehmerische Impulse
  • Hohes persönliches Engagement der neuen Besitzer
  • Aufwändige Käufersuche
  • Umfassende und kostenintensive Verkaufsverhandlungen (Kaufvertrag, Due Diligence, etc.)
  • Emotionale Hürde, Firma in fremde Hände zu geben
Verkauf an Investor / anderes Unternehmen (M&A)
 
  • Potenziell höherer Verkaufserlös
  • Flexiblere Finanzierungsmöglichkeiten
  • Neue unternehmerische Impulse
  • Aufwändige Käufersuche
  • Umfassende und kostenintensive Verkaufsverhandlungen (Kaufvertrag, Due Diligence, etc.)
  • Risiko von Restrukturierungen und Arbeitsplatzabbau
Flavio Willi, Experte für Unternehmensnachfolge
«Die Nachfolgeplanung sollte idealerweise 5 bis 10 Jahre vor der geplanten Übergabe beginnen, um ausreichend Zeit für eine sorgfältige Vorbereitung zu haben.»
Flavio Willi, Experte für Unternehmensnachfolge

Was gilt es nach der Firmenübergabe zu beachten?

Die Firmenübergabe ist oft mit vielen Emotionen verbunden. Neben Stolz und Freude kann die Übertragung des Lebenswerks auch eine gewisse Unsicherheit auslösen. Umso wichtiger ist es, dass für den neuen Lebensabschnitt neue Pläne geschmiedet werden. Auch den finanziellen Veränderungen ist Beachtung zu schenken. Oftmals führt ein Firmenverkauf zu einer wesentlichen Veränderung der Vermögenssituation. Nachfolgelösungen sehen vielfach variable Kaufpreiskomponenten (Earn-Out) oder Verkäuferdarlehen vor, welche bei der Planung der künftigen Vermögensorganisation berücksichtigt werden müssen.

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