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Holz ist auf technischer Ebene Beton und Stahl ebenbürtig und bietet in der industriellen Fertigung Vorteile. Selbst beim Brand- und Schallschutz überzeugt der nachhaltige Baustoff heute.
Holz verfügt über eine sehr hohe statische Qualität. Bezogen auf sein Eigengewicht trägt das erneuerbare Baumaterial 14-mal so viel wie Stahl, und seine Druckfestigkeit entspricht jener von Stahlbeton. Trotzdem war die Holzbauweise in der Schweiz bis vor wenigen Jahren auf Einfamilienhäuser, zwei- bis dreistöckige Gebäude und Innenausbauten beschränkt.
Der Grund dafür: Rigide Brandschutzvorschriften. Als diese 2005 gelockert wurden und bis zu sechsstöckige Holzgebäude möglich wurden, folgten ein enormer technischen Entwicklungsschub und der endgültige Durchbruch der Holzbauweise. In vielen Schweizer Städten und Gemeinden gehören seither moderne und grosse Mehrfamilienhäuser aus Holz zum Ortsbild.
Weitere technische Fortschritte führten 2015 zum nächsten Entwicklungsschritt. Seit jenem Jahr gilt eine Norm, die unter anderem ermöglicht, sicherheitsrelevante Gebäudeteile wie Treppenhäuser und andere Fluchtwege mit Holz als Basismaterial zu erstellen. Dies machte den Weg frei für grosse Überbauungen und sogar Hochhäuser aus Holz. Erste solche Bauten stehen bereits, so etwa auf dem Areal der Suurstoffi in Rotkreuz.
Doch was hat sich geändert? Holz brennt ja immer noch gleich wie vor 30 Jahren. Richtig – doch beim konstruktiven Brandschutz gewährleisten zum Beispiel nichtbrennbare Schichten und Verkleidungen inzwischen denselben Schutz wie Beton, und moderne Brandmelde- und -löschsysteme erhöhen die Sicherheit weiter. «In einem Holzhaus zu wohnen ist genau so sicher wie in einem Gebäude aus anderen Baumaterialien», sagt Pirmin Jung, Holzbauingenieur aus Rain.
Entscheidende Vorteile bietet Holz mit der einfachen Vorfabrikation. Möglich wurde dies mit technischen Innovationen wie der digitalen Planung (CAD, BIM) sowie insbesondere mit der Entwicklung von leistungsfähigen Bearbeitungsmaschinen.
Mittels CAD-Daten können die Maschinen direkt digital angesteuert werden. In modernen Fertigungswerken entstehen so wettergeschützt innert weniger Stunden aus Holzwerkstoffplatten, Konstruktionsholz, Leerrohren, Fenstern und Dämmungen grossflächige Wand- und Deckenelemente. Diese müssen nur noch mit speziellen Transport-Pritschen just in time auf die Baustelle geliefert und mit einem Kran eingebaut werden. Die Arbeiten nachfolgender Arbeitsgattungen wie Elektro- und Sanitärinstallationen werden ebenfalls erleichtert, weil ihre Leitungskanäle etc. bereits in die Elemente eingebaut sind. Diese industrielle Fertigung verschafft der Holzbauweise im Vergleich mit anderen Baustoffen Termin- und Kostenvorteile. Bei Bauprojekten in Siedlungen und bei Ersatzneubauten ist zudem die Zeitspanne kürzer, in der auf der Baustelle Lärmimmissionen entstehen – ein gerade für die heute geforderte Verdichtung wichtiger Vorteil von Holz.
Wer je in einem alten Holzhaus in den Ferien war, weiss: Man hört durch Wände und Decken hindurch alles. Doch heutige Holzbauten können beim Schallschutz den Vergleich mit Massivbauten problemlos antreten. Möglich machen dies neue Aufbaumethoden und Produkte mit spezifischen Schallabsorptions-Eigenschaften.
Ein Vorteil von Beton gegenüber Holz bleibt die Formbarkeit. Je nach Anforderung wird der Beton armiert, vorgespannt, faserverstärkt und in individuellen Schalungen verdichtet. So erfüllt er gleichzeitig die Funktion von Wasserdichtigkeit, Raumtrennung, Schalldämmung, Brandschutz, Statik und Ästhetik. Allerdings hat Holz auch diesbezüglich aufgeholt: Mit verschiedenen Verfahren lässt sich heute auch Holz formen und so noch vielseitiger einsetzen.
Die Immobilien-Experten der LUKB verfügen über das Know-how und die Erfahrung, um Investoren und Eigentümer bei Holzbauprojekten zu beraten und unterstützen. Dasselbe gilt auch für alle anderen Bauweisen. Denn jedes Bauprojekt ist individuell und verlangt nach einer individuellen Lösung, um eine möglichst nachhaltige Bauweise zu garantieren.