Luzerner Immobilienmarkt 2024: Nachfrage weiterhin hoch – verfügbares Angebot knapp

Mittwoch, 3. April 2024

Der Kanton Luzern verzeichnet seit mehreren Jahren eine überdurchschnittliche Zuwanderung und ist mit seiner hohen Standortqualität als Wohn- und Arbeitskanton sehr beliebt. Während die Nachfrage nach Wohneigentum stetig steigt, nimmt das Wachstum des zusätzlich geschaffenen Wohnraums ab. Auch der Luzerner Mietwohnungsmarkt ist angespannt. Die jährlich von der Luzerner Kantonalbank AG (LUKB) und der Wüest Partner AG erarbeiteten Studie «Luzerner Immobilienmarkt 2024» analysiert die damit verbundene Preisentwicklung pro Wohnregion und antizipiert die Markt-Trends 2024.

Robuste Nachfrage nach Eigentumswohnungen

Eigentumswohnungen sind im Kanton Luzern im Jahr 2023 erneut teurer geworden. Der Preis für ein mittleres Objekt lag im 4. Quartal 2023 um 3.4 Prozent über dem Vorjahresvergleich und auch über dem Schweizer Durchschnitt (+ 3.0 Prozent). Die langfristigen Hypotheken sind seit Herbst 2023 deutlich günstiger geworden, was sich zwar positiv auf die Finanzierungskosten auswirkt, jedoch die Nachfrage weiter ankurbelt und den Druck auf die Preise vor allem in der Agglomeration Luzern, rund um den Sempachersee und in der Region Willisau erhöht.

Einfamilienhauspreise bleiben hoch

Im Luzerner Markt mit Einfamilienhäusern verteuerte sich ein mittleres Objekt im 4. Quartal 2023 im Vorjahresvergleich um 3.7 Prozent und ebenfalls über dem Schweizer Durchschnitt (+ 1.5 Prozent). Das Preiswachstum war jedoch weniger stark als in den Vorjahren. Mittlerweile gesunkene Zinsen für Festhypotheken erleichtern die Finanzierung für die Interessenten. Das rare Kaufangebot hält die aktuellen Preise für Einfamilienhäuser allerdings auf hohem Niveau stabil. Einzig in den Regionen Seetal plus und Willisau dürften die Preise weiter anziehen.

Angespannter Mietwohnungsmarkt führt zu steigenden Mieten

Im Luzerner Mietwohnungsmarkt wurden im vergangenen Jahr rund 1200 neue Mietwohnungen baubewilligt - die Mehrheit davon in der Stadt Luzern und in den Agglomerationsgemeinden Kriens, Emmen und Rothenburg. Das Bauvolumen lag damit um 13 Prozent tiefer als im Vorjahr und unter dem langjährigen kantonalen Durchschnitt von 1600 Wohnungen. Auch die neu eingereichten Baugesuche bewegen sich unter dem langjährigen Mittelwert. Das überdurchschnittliche Bevölkerungswachstum trifft somit auf ein knapper werdendes Wohnungsangebot. Gemessen an den Suchabos für Mietwohnungen interessieren sich im Schnitt vier Personen für eine Wohnung, schweizweit sind es drei Personen pro Wohnung. Besonders angespannt zeigt sich die Situation in der Stadt Luzern, in den anliegenden Agglomerationsgemeinden sowie in den Regionen Seetal plus und Sempachersee. Kantonsweit führt die starke Nachfrage nach Mietwohnungen zu durchwegs steigenden Wohnungsmieten. Im 4. Quartal 2023 nahmen die inserierten Mietpreise um 5.8 Prozent zu (Schweizer Durchschnitt: + 4.7 Prozent). Der Nachfrageüberhang einerseits und die günstigeren Finanzierungsmöglichkeiten anderseits steigern das Interesse von professionellen Immobilieninvestoren an Renditeliegenschaften: In der Zentralschweiz stiegen die Transaktionspreise für Mehrfamilienhäuser zwischen dem 4. Quartal 2022 und dem 4. Quartal 2023 um 3.5 Prozent. Dieser Trend dürfte sich 2024 vor allem bei gut gelegenen Wohnliegenschaften fortsetzen. 

Zusatzinformationen

Der «Luzerner Immobilienmarkt» wird jährlich vom Immobilienberatungsunternehmen Wüest Partner AG und der Luzerner Kantonalbank erstellt. Datenquellen sind das Statistische Amt des Kantons Luzern, das Bundesamt für Statistik, das Staatssekretariat für Wirtschaft, die Schweizerische Nationalbank, der Baublatt Info-Dienst, Realmatch 360 und die Datenbestände der Wüest Partner AG.

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