Halbjahresergebnis 2022

Donnerstag, 25. August 2022

Ad-hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 Kotierungsreglement (KR)

Die Luzerner Kantonalbank AG (LUKB) hat in den ersten sechs Monaten 2022 einen Konzerngewinn von 110.9 Millionen Franken erzielt und damit das Resultat des ersten Halbjahres 2021 egalisiert. Für das gesamte Jahr 2022 bestätigt die LUKB ihr Ziel, einen Konzerngewinn auf Vorjahreshöhe zu erreichen (2021: 221.4 Millionen Franken).

«Es ist uns im ersten Halbjahr 2022 gelungen, schnell und flexibel auf die veränderten Rahmenbedingungen zu reagieren und unsere Bank geschickt durch die unruhigen Gewässer zu navigieren. Gleichzeitig haben wir unser Kundengeschäft und die Umsetzung der strategischen Aufgaben jederzeit im Auge behalten», analysiert Daniel Salzmann, CEO der LUKB, das Zwischenresultat und ergänzt: «Das Resultat dieser Anstrengungen ist ein Halbjahres-Unternehmensgewinn von 120.9 Millionen Franken, der gleich hoch ausfällt, wie der Vergleichswert aus dem Vorjahr. Nach Zuweisung von 10 Millionen Franken an die Reserven für allgemeine Bankrisiken (nicht zweckbestimmt) weisen wir einen Konzerngewinn von 110.9 Millionen Franken aus.»

Auf Kurs bei allen finanziellen Strategiezielen

Gemäss Daniel Salzmann ist die LUKB bei allen finanziellen Strategiezielen auf Kurs: «Unser strategisches Ziel für den kumulierten Unternehmensgewinn 2021 bis 2025 liegt bei 1'025 bis 1'100 Millionen Franken. Nach 1.5 Jahren ist der Zählerstand bei 367.3 Millionen Franken. Damit weisen wir gegenüber dem Planwert einen Vorsprung von rund 55 Millionen Franken aus.» Die Cost-Income-Ratio als zweite strategische Kennzahl liegt nach sechs Monaten 2022 bei 44.9% (Zielwert sind maximal 50%). Dazu Daniel Salzmann: «Wir gehören mit dieser Kennzahl zu den effizientesten Universalbanken der Schweiz.» Mit einer Gesamtkapital-Ratio per Mitte 2022 von 17.4% erfüllt die LUKB auch ihr drittes Strategieziel (14 bis 18%). Gleiches gilt für das harte Eigenkapital (CET1-Quote), wo sie mit 12.2% über ihrem Minimalziel von 11% liegt.

Zinsen-, Kommissions- und Handelsgeschäft: Ertragskraft verbessert

Im ersten Halbjahr 2022 konnte die LUKB bei ihrem wichtigsten Ertragspfeiler, dem Zinsengeschäft, erneut zulegen: Sie hat den Bruttozinserfolg gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 um 4.1 Millionen Franken auf 200.5 Millionen Franken (+ 2.1%) und den Nettoerfolg aus dem Zinsengeschäft um 5.0 Millionen Franken auf 191.9 Millionen Franken (+ 2.7%) gesteigert. Finanzchef (CFO) Marcel Hurschler nennt dafür zwei Gründe: «Erstens konnten wir den Erfolg aus dem Tresorerie- und Absicherungsgeschäft im ersten Halbjahr 2022 weiter steigern und zweitens sind die ausfallrisikobedingten Wertberichtigungen und die Verluste aus dem Zinsengeschäft – auch im historischen Vergleich – nach wie vor sehr tief und haben gegenüber der Vergleichsperiode im 2021 sogar abgenommen. Das ist ein klares Indiz für die ausgezeichnete Qualität des Kredit-Portfolios und auch für unser Risikomanagement im Kreditgeschäft.»

Steigende Erträge im ersten Semester 2022 erzielte die LUKB auch im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft: Hier konnte sie sich gegenüber der Vorjahrsperiode um 3.6 Millionen Franken (+ 6.3%) auf 61.4 Millionen Franken steigern. Gleiches gilt für das Handelsgeschäft, das die LUKB mit dem Ziel der Ertragsdiversifikation ebenfalls weiter ausbaut: Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft liegt mit 29.8 Millionen Franken um 2.2 Millionen Franken (+ 7.9%) über dem Resultat von Mitte Jahr 2021. Im Erfolg aus dem Handelsgeschäft sind auch die Erträge aus der Emission und dem Handel mit Strukturierten Produkten enthalten, die durch die LUKB emittiert werden.

Übriger ordentlicher Erfolg: Rückgang infolge sinkender Börsenkurse

Die Entwicklung des Übrigen ordentlichen Erfolgs verlief zweigeteilt: Auf das erste Quartal mit einem Ertrag von 5.4 Millionen Franken folgte das massiv schwächere zweite Quartal mit nur noch 0.8 Millionen Franken. Daraus resultiert für das 1. Halbjahr 2022 ein Ertrag von 6.3 Millionen Franken. Damit hat sich diese Ertragsposition gegenüber der Vergleichsperiode von 2021 halbiert. Hauptverantwortlich sind gemäss CFO Marcel Hurschler die Auswirkungen des Ukrainekrieges auf das Tresorerie-Geschäft: Nachdem die LUKB 2021 aufgrund steigender Aktienkurse Aufwertungen vornehmen konnte, waren 2022 Abwertungen aufgrund der sinkenden Kursentwicklung notwendig.

Kontrolliertes Wachstum des Geschäftsaufwands

Auch im ersten Halbjahr hielt die LUKB das Wachstum ihres Geschäftsaufwandes gut unter Kontrolle: Gesamthaft stieg diese Position gegenüber Mitte Jahr 2021 um 3.5% auf 133.7 Millionen Franken. Bedingt durch den im Durchschnitt höheren Personalbestand gegenüber dem ersten Semester 2021 liegt der Personalaufwand der LUKB mit 91.0 Millionen Franken um 3.7% höher. «Dank unserer traditionell hohen Kostendisziplin (so CFO Marcel Hurschler) hält sich die Zunahme des Sachaufwands in engen Grenzen (+ 3.3% auf 38.1 Millionen Franken). Die Abgeltung der Staatsgarantie berechnet sich nach einer gesetzlich fixierten Formel. Durch unsere verbesserte Ertragslage und den höheren Eigenmittelbedarf resultiert gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 eine um 2.2% höhere Abgeltung von 4.7 Millionen Franken.»

Abgeschwächtes Ausleihungswachstum

Im ersten Halbjahr 2022 hat sich das Wachstum der Ausleihungen gegenüber den Vorjahren abgeschwächt. Per 30. Juni 2022 betrug das Volumen der Kundenausleihungen insgesamt 37.994 Milliarden Franken. Das entspricht einer Zunahme von 765 Millionen Franken (+2.1%). Davon entfallen 33.328 Milliarden Franken auf Hypothekarforderungen, die ihrerseits ein Wachstum von 624 Millionen Franken verzeichnen (+1.9%).

Negative Performance verursacht Rückgang der verwalteten Kundenvermögen

Per 30. Juni 2022 verwaltete die LUKB Kundenvermögen (exklusiv Doppelzählungen) in der Höhe von 35.361 Milliarden Franken, das sind 14.3% weniger als Ende Jahr 2021. Der Nettoneugeldzuwachs betrug nach sechs Monaten 612 Millionen Franken, wurde jedoch durch die negative Performance von 2.214 Milliarden Franken deutlich überlagert.

Unverändert individuelle Liquiditätsvereinbarungen

Gemäss CFO Marcel Hurschler unterhielt die LUKB per Mitte Jahr 2022 mit knapp 3'000 Kunden (dass heisst rund 1%) Liquiditätsvereinbarungen: «Davon haben im ersten Halbjahr 2022 rund 1'000 Kunden effektiv Liquiditätshaltegebühren bezahlt.» Die LUKB erwartet, dass die SNB im zweiten Semester 2022 weitere Zinserhöhungen vornehmen wird. Damit könnte laut Hurschler ab Oktober 2022 die Aufhebung der rein durch die Negativzinsen getriebenen Liquiditätshaltegebühren auf Spar- und Anlagekonten in Schweizer Franken durchaus realistisch sein. Marcel Hurschler weiter: «Steigende Bedeutung wird dagegen der zweite Aspekt, sprich die Steuerung der Produktnutzung erhalten. Hintergrund sind die regulatorischen Vorgaben beim Liquiditätsmanagement (LCR), welche die Banken mit Blick auf die Finanzmarktstabilität einhalten müssen. Auch in einem Marktumfeld mit weniger ausgeprägten oder nicht mehr vorhandenen Negativzinsen ist es für Banken zentral, dass Kundengelder wieder vermehrt auf Konten mit LCR-konformen Rückzugsbestimmungen wie Spar- und Anlagekonten statt auf Privat- und Geschäftskonten ohne Rückzugsbestimmungen liegen. Diese Herausforderung besteht sowohl für Konten in Schweizer Franken als auch in Euro.»

Gewinnziel für 2022 bestätigt

CEO Daniel Salzmann bestätigt das bereits im Februar formulierte Gewinnziel der LUKB für das gesamte Jahr 2022: «Die Aussichten für die gesamtwirtschaftliche Situation im zweiten Halbjahr 2022 bleiben unsicher und sehr anspruchsvoll. Unter der Prämisse, dass die Schweizer Wirtschaft und unser Marktgebiet nicht von weiteren unvorhersehbaren und schwerwiegenden Ereignissen betroffen sein werden, verfolgen wir die Ziele unserer aktuellen Strategie «LUKB25» konsequent weiter und streben unverändert einen Konzerngewinn bis Ende 2022 in der Höhe des Vorjahres an.» (Zum Vergleich: Der Konzerngewinn 2021 betrug 221.4 Millionen Franken).

Kapitalerhöhung im Jahr 2023 geplant

Die LUKB plant zur weiteren Stärkung der Eigenmittelbasis für 2023 eine Kapitalerhöhung von maximal 500 Millionen Franken. Daniel Salzmann: «Damit wollen wir das Fundament für die erfolgreiche Weiterentwicklung unseres Geschäftsmodells legen und gleichzeitig unsere langfristige Handlungsfreiheit bei steigenden Eigenmittelanforderungen sichern. Unser Mehrheitsaktionär Kanton Luzern hat bereits signalisiert, dass er die ihm zustehenden Bezugsrechte vollständig ausüben und nach der Kapitalerhöhung weiterhin mit 61.5% an der LUKB beteiligt sein will.» Die geplante Kapitalerhöhung ist im Herbst 2022 als Teil der Budgetberatung (Planungsperiode 2023 bis 2026) im Luzerner Kantonsparlament traktandiert. Bei einem positiven Kantonsratsbeschluss wird die LUKB die Kapitalerhöhung an der Generalversammlung vom 17. April 2023 traktandieren und nach dem zustimmenden GV-Beschluss relativ rasch umsetzen. «Die geplante Kapitalerhöhung ist gleichzeitig Basis für die Erhöhung der strategischen Gewinnziele bis zum Ende der aktuellen Strategieperiode bis 2025», so Daniel Salzmann.

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