Luzerner Immobilienmärkte: Nachfrage, Angebot und Preise
Wie entwickeln sich die Preise bei Wohnimmobilien?
Die rückläufige Bautätigkeit und hohe Zuwanderung führen dazu, dass der Wohnungsbedarf auf den hiesigen Märkten grösser ist als das verfügbare Angebot. Zudem dürfte der gesunkene Leitzins die Nachfrage weiter verstärken und sich auf die Immobilienpreise auswirken.
Wohneigentum: Die Preise steigen erneut
Der Kanton Luzern ist als Wohnstandort äusserst beliebt und verzeichnet eine überdurchschnittlich starke Zuwanderung. Der stetig wachsenden Nachfrage nach Wohnungen und Einfamilienhäusern steht ein anhaltend knappes Angebot gegenüber. Dadurch entwickelten sich die Luzerner Eigenheimmärkte im Jahr 2023 trotz höherer Zinsen erstaunlich robust und verzeichneten erneute Preisanstiege. Der Preis für eine gängige Eigentumswohnung lag im 4. Quartal 2023 um 3.4 Prozent über dem entsprechenden Vorjahresquartal (Schweizer Durchschnitt: +3.0 Prozent). Ein mittleres Einfamilienhaus verteuerte sich im 4. Quartal 2023 gegenüber dem Vorjahreswert um 3.7 Prozent (Schweizer Durchschnitt: +1.5 Prozent).
Während höhere Finanzierungskosten und die Unsicherheiten bezüglich der weiteren Zinsentwicklung im vergangenen Jahr noch für eine grössere Zurückhaltung sorgten, hat sich die Lage für potenzielle Eigenheimerwerber inzwischen wieder verbessert: Langfristige Hypotheken sind seit dem Herbst 2023 deutlich günstiger geworden, was der Nachfrage bereits neue Impulse verliehen hat. Die Zahl derjenigen, die im Kanton Luzern eine Eigentumswohnung oder ein Einfamilienhaus kaufen möchten, wird somit das Angebot wohl auch im Jahr 2024 um ein Mehrfaches übersteigen. Demzufolge ist auf den Luzerner Eigenheimmärkten von stabilen oder leicht steigenden Preisen auszugehen.
Mietwohnungen: Knappes Angebot treibt die Mieten nach oben
Auch das immer knapper werdende Mietwohnungsangebot stösst im Kanton Luzern auf eine robuste Nachfrage. Innerhalb von zwei Jahren hat sich die Zahl der am Markt angebotenen Wohnungen fast halbiert. Im 4. Quartal 2023 lag das kantonale Mietwohnungsangebot mit einem Anteil von 3.6 Prozent am Bestand auf dem tiefsten Niveau seit 10 Jahren und unter dem landesweiten Durchschnitt von 4.1 Prozent. Folglich nahmen im 4. Quartal 2023 die am Markt inserierten Mietpreise um 5.8 Prozent zu (Schweizer Durchschnitt: +4.7 Prozent). Aufgrund der regen Zuwanderung ist im Kanton Luzern auch in diesem Jahr ein grosser Mietwohnungsbedarf zu erwarten, weshalb die Angebotsmieten weiter steigen dürften. Die Bestandesmieten entwickeln sich ebenfalls nach oben, da der massgebliche Referenzzinssatz im vergangenen Jahr zweimal erhöht wurde.
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